Institute for Integrative Psychotherapy

Integrative Psychotherapy Articles



Was sagst du, bevor du „Lebewohl“ sagst? [1]

Die psychotherapeutische Arbeit mit Trauer

Richard G. Erskine

„Gib Worte deinem Schmerz! Grimm, der nicht spricht ...“

(Shakespeare, Macbeth, Akt IV, Szene 3)

Eric Berne stellte die Frage: „Was sagst du, nachdem du ‚Hallo‘ gesagt hast?“ In seinem gleichnamigen Buch (1972) konzentrierte er sich auf den Einfluss von frühen Beziehungserfahrungen, elterlicher Programmierung, Fantasien und Märchen, bewussten Entscheidungen und existenziellen Dilemmata bei der Entstehung des Lebensskripts. Er beschrieb, wie selbstschützende Verhaltensmuster, implizite Schlussfolgerungen und explizite Skriptentscheidungen die Spontaneität und Flexibilität eines Menschen einschränken, wenn es um Problemlösungen und die Gestaltung von Beziehungen geht. Allerdings stellte er eine andere wesentliche Frage nicht: „Was sagst du, bevor du ‚Lebewohl‘ sagst?“

Die TA-Literatur hat sich nicht ausreichend mit der Art von Psychotherapie befasst, die Klienten betreffen, die größere Verluste wie Todesfall, Scheidung, schwere Krankheit oder Arbeitsplatzverlust in ihrem Leben verarbeiten müssen. Eine Archivstudie beim Transactional Analysis Journal belegt, dass in keinem Artikel die Themen Trauer, Trauern, Sorgen, das Beklagen des Todes oder Traurigkeit direkt erörtert wurden. F. Clark (2002) traf die Sache am ehesten, als er die fünf Stadien des Trauerns von Kübler-Ross (1969) als Muster für solche psychotherapeutischen Prozesse verwandte. Doch auch hier setzte er diese Stadien in keinen Bezug zur Trauerbewältigung des Klienten.

In den 1990er-Jahren leitete Elaine Childs-Gowell eine Reihe von psychotherapeutischen Trauer-Workshops im Rahmen der Jahreskonferenzen der International Transactional Analysis Association. Sie konzentrierte sich dabei auf Therapiekonzepte, mithilfe derer die Therapeuten die von ihr genannten „guten Trauerrituale“ entwickeln konnten, welche den trauernden Klienten helfen sollten, den geliebten Verstorben endgültig Lebewohl zu sagen (Childs-Gowell 2003). Goulding und Goulding (1979) streiften die Therapie von Trauernden kurz in ihrem Buch „Changing lives through redecision therapy“. Sie identifizierten Trauer als das Scheitern, Lebewohl zu sagen und präsentierten eine Formel dafür: 1) Tatsachen, 2) Unerledigtes, 3) eine Lebewohl-Zeremonie, 4) Trauern, 5) sich dem Heute wieder zuwenden (S. 175).

Die Literatur über den therapeutischen Umgang mit Schmerz, Trauer und Verlust ist gespickt mit Artikeln, die <verschiedene Stadien von Trauern> beschreiben (Axelrod 2006, Friedman 2009, Kübler-Ross 1969), Komplikationen in der natürlichen Trauerverarbeitung (Bowlby 1980, Wetherell 2012), die Behandlung von Verzweiflung und Wut (Greenwald 2013), das Trauern als Beziehungsbruch (Parkes 1972), den eventuell verstärkenden Einfluss auf bestehende psychische Erkrankungen (Greenwald 2013), auf diverse Behandlungsmodelle (A. Clark 2004, Hensley 2006) und auf die Notwendigkeit von unterstützenden Beziehungen in der Familie, Gemeinschaft und Therapie (Olders 1989). Grundsätzlich tendierten die Autoren dazu, bei der Trauerbehandlung folgende Punkte besonders zu gewichten: Die Betroffenen sollten den Verlust annehmen und die Unterstützung durch fürsorgliche Beziehungen und Psychotherapie suchen und annehmen können. Gleichzeitig sollten sie einsehen, dass sie den Verlust erst nach einer angemessenen Trauerzeit bewältigen könnten und erst dann würden sie neue Interessen und Tätigkeiten entwickeln können (Wetherell 2012).

<Freud[1] : Unterschied zwischen Trauer und Melancholie> In seinem Aufsatz über Trauer und Melancholie erklärte Freud (1917) den Unterschied zwischen beiden. Er beschrieb das Trauern als normale regelgerechte „Reaktion auf den Verlust eines geliebten Menschen“ (S. 243) und als bewusste Antwort auf einen bestimmten Todesfall. Das Trauern bezeichnete er als nicht pathologisch, da es eine normale Reaktion auf ein Ereignis sei, das in der Regel mit der Zeit überwunden werde. Während des Trauerns erkenne der Trauernde, dass die geliebte Person wahrhaftig fortgegangen sei. Als Ergebnis leide der Trauernde an einem Interessensverlust und einer Hemmung, Tätigkeiten auszuführen. Er fühle sich niedergeschlagen und unfähig zu lieben. Ähnliche Symptome bestünden bei Melancholie, wobei beim Trauern der Verlust schließlich akzeptiert werde und die Person langsam wieder zum normalen Leben zurückkehre.

Melancholie sei allgegenwärtig, unbewusst und dauerhaft. Sie zeichne sich durch eine ambivalente Haltung gegenüber dem verlorenen Menschen aus, die sich in Hassliebe äußere. Diese Reaktion gehe häufig einher mit einem ängstlichen und verminderten Selbstwertgefühl. Freud (1917-1957) schrieb: „In der Trauer ist die Welt arm und leer geworden; in der Melancholie ist es das eigene Ich“ (S. 246). Obwohl der Begriff „Melancholie“ heute eher ungewöhnlich ist, beschrieb Freud einige dynamische Prozesse von anhaltender Trauer.

<Intensivierte Trauer und anhaltende Trauer sind Begriffe, die eine persistierende Trauer beschreiben>, welche die Gefühle lähmt und Konflikte in bestehenden Beziehungen schafft. Die Symptome von intensivierter oder anhaltender Trauer können Gefühlsdistanzierung in Beziehungen, Angst vor Kontrollverlust, vermehrte Reizbarkeit, Wutanfälle, Gefühllosigkeit, starke Verwirrung, Zwangsvorstellungen und / oder den immerfort quälenden Gedanken beinhalten, dass die Welt nie wieder die gleiche sein wird. Dies kann sich als Depression oder Gleichgültigkeit darstellen und eventuell durch Suchtmittelmissbrauch verstärkt werden.

Im vorliegenden Text bezieht sich die intensivierte Trauer auf Trauer, die mit verschiedenen anderen ungelösten Probleme belastet ist: wirtschaftliche und juristische Probleme, Umzug und familiäre Zerrüttung, psychologische Erkrankungen, Selbstmord, Naturkatastrophen, usw. Diese ungelösten Probleme belasten die trauernde Person und beeinträchtigen die normale Trauerbewältigung. Die anhaltende Trauer bezieht sich auf Trauer, die unvollendet ist, in der eine bedeutungsvolle Kommunikation in der Beziehung fehlt und in der der Trauernde nicht Lebewohl sagen kann, da es kein vollständiges „Hallo“ (Perls 1975) gab, so wie es Freud (1917-1957) in seiner Erörterung der „Melancholie“ beschrieben hatte. Menschen, die entweder unter anhaltender oder intensivierter Trauer leiden, müssen einen Weg finden, wie sie ihren Schmerz einem interessierten und beteiligten Zuhörer gegenüber aussprechen und körperlich ausdrücken können. Sonst können die nicht erzählten persönlichen Geschichten zu körperlichen Reaktionen, Träumen, Ängsten und Obsessionen führen.

Überlegungen zu Theorie und Praxis

Der Tod eines Elternteils, Kindes oder Freundes, die Trennung von einem Ehegatten oder einem geliebten Menschen, der Verlust des Arbeitsplatzes oder einer wichtigen Rolle im Leben: All dies kann zu einer Verarmung von zwischenmenschlichen Kontakten führen und tut es auch oft. Bei dem Versuch, dieses Defizit zu meistern, unterbrechen Menschen oft den inneren Kontakt (Erskine & Moursund 1988 / 2011). Sie weisen Zuneigung zurück, verleugnen ihre Bedürfnisse und persönlichen Erfahrungen, desensibilisieren ihren Köper durch Muskelverspannungen, während das Verlustgefühl nicht locker lässt. Sie verlieren damit die Möglichkeit, im Jetzt präsent zu sein, in gutem Kontakt zu den Mitmenschen zu stehen, entweder vollkommen „Hallo“ oder „Lebewohl“ zu sagen (Perls, Hefferline & Goodman 1951).

<Unbeendete Verabschiedungen hinterlassen ein Gefühl von Niedergeschlagenheit, niemals endender Entbehrung und / oder das quälende Gefühl, dass irgendetwas fehlt.> Die fehlende Komponente ist oft der Mangel an zwischenmenschlichen Kontakten und der Möglichkeit, einem beteiligten Zuhörer die eigene innere Erfahrung ausreichend vermitteln zu können. Die eigene Wahrheit, das eigene Narrativ zu erzählen, ist ein wesentlicher Faktor für die Sinngebung, für die sinnvolle Verarbeitung von unvollständigen Erfahrungen und ermöglicht die Beendigung einer anhaltenden Trauer (Nelmeyer & Wogrin 2008). Die Auflösung von anhaltender Trauer beinhaltet eine Wiederherstellung der persönlichen Fähigkeit, wieder voll mit sich selbst und den Mitmenschen in Kontakt zu stehen, mit anderen Worten, wieder fähig zu sein, ein authentisches „Hallo“ vor einem unverfälschtem „Lebewohl“ zu sagen.

In meiner Erforschung der Psychologie von anhaltender Trauer beschäftigte ich mich Fritz Perls' Anwendung der gestalttherapeutischen Technik des „empty chair“, mit der er Menschen half, ihre, wie er es nannte, „ unvollendeten Arbeiten“ zu beenden. <Perls differenzierte zwischen authentischer und Pseudotrauer und bezeichnete letztere als Selbstmitleid.> Er konfrontierte Seminarteilnehmer mit ihren Selbstmitleidgefühlen und bestand darauf, dass sie Selbsthilfe entwickelten und Verantwortung für ihr Leben im Hier und Jetzt übernahmen. Wenn Teilnehmer authentische Trauer zeigten, reagierte er mit Mitgefühl und bezeichnete diese als einen natürlichen Prozess des Trauerns über den Verlust eines Mitmenschen. Wenn aber die Trauer übermäßig lang oder stark erschien, definierte er sie als „Festhalten von unausgelebten Verärgerungen“ (F. Perls, persönliche Mitteilung, 25. September 1969).

Perls (1969) würde den trauernden Menschen bitten, den leeren Stuhl zu gebrauchen und sich vorzustellen, dass die für ihn persönlich wichtige Person vor ihm sitzt. Anschließend würde er den Klienten dazu ermutigen, mit dem Bild dieser Person so zu sprechen, als sitze sie tatsächlich auf dem Stuhl, und ihr alle Gefühle von Wut und Ärger zu vermitteln. Er ermutigte seine Klienten dabei, ihrer Stimme und ihren Körperbewegungen vollen Ausdruck zu verleihen.

In seinen Seminaren über Trauer-Psychotherapie betonte Perls (1975) bei der anhaltenden Trauer den Aspekt des Festhaltens (Retroflektion) an alten Ressentiments sowie die wichtige Bedeutung von unausgedrückten Wertschätzungen. Er lehrte, dass Trauer sowohl durch den Ausdruck von Wut und Ärger, als auch von Wertschätzungen aufgelöst werde. Goulding und Goulding (1979) übernahmen Perls' Ansatz bei der Behandlung von Trauer. Ihre kurzen Therapievignetten zeigen, dass sie Wut und Ärger stärker gewichteten und die Wertschätzungen eher flüchtig betrachteten.

Einige Jahre lang verwandte ich Perls' Schema und betonte die unausgedrückten Wut- und Ärgergefühle der Klienten. Zu den wertschätzenden Gefühlen leitete ich die Klienten oft erst am Ende der Sitzungen über. Der Schwerpunkt lag aber eindeutig bei den nicht gemachten Retroflektionen und dem Ausdruck von Ärger. Einige Klienten sprachen jedoch viel stärker über ihre Liebe und Anerkennung der verstorbenen Person. Sie erklärten, ihnen erschiene es für die Auflösung ihrer anhaltenden Trauer sehr viel sinnvoller, anstelle von Verärgerung, ihre Liebe und Dankbarkeit für diese Person auszudrücken, was sogar bis hin zu einem Schuldeingeständnis reichen konnte.

<Die Geschichten meiner Klienten> – von Schmerz und Wut oder Dankbarkeit und Liebe – <veranlassten mich dazu, therapeutisch stärker auf den Ausdruck dessen zu achten, was sie an dem verlorenen Menschen liebten>, schätzten und für wertvoll hielten. Das führte oft zu Geschichten mit fröhlichen Momenten, lustigen Erinnerungen und Äußerungen, wie sie an diesen Menschen weiter denken wollten. Unausgelebte Liebe, Dankbarkeit, Bewunderung und Wertschätzung erzeugen die gleiche unbeendete Arbeit wie unausgelebte Ressentiments und Ärger.

Ich fand, dass man ein therapeutisches Gleichgewicht zwischen den emotionalen Polaritäten schaffen müsste: nicht zugegebene Wut, Verärgerung oder Verbitterung auf der einen Seite und unbewusste Träume, schöne Erfahrungen, ungelebte Zuneigung und liebevolle Momente auf der anderen. Wut und Ärger allein reichten nicht aus, um in der Therapie anhaltende Trauer aufzulösen. Zunehmend wurde mir klar, dass die Klienten sämtliche Gefühlsdimensionen ausdrücken mussten, und dass all diese Gefühle miteinander interagierten. Bei meinen therapeutischen Interventionen begann ich, all diese vielen Gefühle miteinander zu verweben. Manchmal legte ich meinen Fokus so lange auf ein Gefühl, bis der Klient es wirklich ausdrücken konnte, um dann, wenn es richtig erschien, seine Aufmerksamkeit ans andere Ende des Gefühlsspektrums zu lenken, und von dort wieder zurück. Mit diesen Richtungswechseln suchte ich die Gefühle, die nicht zum Ausdruck gekommen waren, und verwob sie miteinander, mit dem Ziel eines heilenden Gleichgewichts.

Was ein therapeutisches Gleichgewicht ist, sieht nicht in allen Fällen immer gleich aus. Bei einigen Klienten und ihrer persönlichen Geschichte mit dem anderen Menschen liegt der Schwerpunkt eher aufseiten der Wertschätzung, bei anderen Klienten möglicherweise aufseiten der Verbitterung. Wenn bestimmte Klienten hauptsächlich ihre Liebe und Wertschätzung ausdrücken, ermutige ich sie dazu, auch das auszudrücken, was ihnen an dem anderen Menschen nicht so gefallen hat. Verharren sie dagegen in Wut und Ärger, ermutige ich sie dazu, sich an schöne Erfahrungen, liebenswerte Momente oder an irgendetwas zu erinnern, das sie vom anderen vielleicht gelernt haben. Wir geben den Klienten sehr viel Zeit, ihren Ärger auszudrücken, um dann später in der Arbeit zum Ausdruck ihrer Wertschätzung und Liebe überzuwechseln. Mit anderen Klienten wechsele ich öfter zwischen ihrer Liebe und Verärgerung hin und her, zwischen dem, was ihnen am Herzen liegt und dem, was sie gerne bewahren möchten. <Unabhängig vom therapeutischen Schwerpunkt erweist sich eine Integration von beiden Gefühlswelten, Wertschätzung und Verärgerung, in jeder Trauerverarbeitung oft als heilsam.>

„Wenn du traurig bist, dann schau in dein Herz
und du wirst erkennen, dass du weinst um das,
was dir Freude bereitete.“ (K. Gibran)

Bei der Arbeit mit unausgedrückten Erfahrungen ist es wichtig, dass die Person die vielen inneren Gefühle, Bedürfnisse, Gedanken und Interpretationen, die sie noch nie geäußert hat, voll zum Ausdruck bringt. Das ist es, was meine Klienten „Wahrheit-Sagen“ nennen; das verbale (und manchmal körpersprachliche) Ausdrücken von ungesagten und oft uneingestandenen Gefühlen, Gedanken, Einstellungen, Assoziationen und Reaktionen, die sie für sich behalten hatten. Wahrheit-Sagen heißt nicht, Tatsachen oder nachweisbare Informationen auszudrücken. Es ist die erzählende Wahrheit einer eigenen inneren Erfahrung und der Versuch, dieser einen Sinn zu geben (Allen 2009, Burgess & Burgess 2011).

<Wahrheit-Sagen beinhaltet das Übersetzen von Zuneigung und physiologischen Reaktionen in Sprache> und ehrlichen Ausdruck von allem, was in einer Beziehung nur teilweise, oder niemals ausgedrückt worden war. Wenn wir Psychotherapeuten das Wahrheit-Sagen betonen, bitten wir die Klienten, auf ihre je unterbrochenen Äußerungen von Gefühlen, Einstellungen und körperlichen Gesten zu achten und diese auszudrücken (Erskine, Moursund & Trautmann 1999). Denn diese unterbrochenen Gesten, Worte und Gefühle stören die Fähigkeit, „Hallo“ oder „Lebewohl“ zu sagen. Viele Menschen sind nicht daran gewöhnt, ihre privaten Gedanken zu teilen. Wir ermutigen sie dazu, ganz offen zu sprechen. Diese Form des Wahrheit-Sagens ist das Gegenteil von belanglosen Gesprächen, die viele Menschen ihr Leben lang führen. Belanglose Gespräche beginnen als Selbstschutzmaßnahmen, um eine Beziehung aufrecht zu erhalten, aber im Laufe der Zeit zerstören sie Intimität und den zwischenmenschlichen Kontakt.

Trauer- und Verlustpsychotherapie ist besonders wirkungsvoll, wenn sie in einem beziehungsorientierten Kontext vollzogen wird, wie zum Beispiel in einem Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit einem interessierten Menschen. Es kann aber ein imaginiertes Gespräch mit der inneren Verbildlichung desjenigen sein, den man verloren hat. Den Kontext kann der persönliche Klient-Therapeut-Kontakt, eine empathische Kommunikation zwischen dem Klienten und Gruppenmitgliedern oder die aufrichtige Kommunikation zwischen dem Klienten und seinem verinnerlichten Bild des wichtigen anderen darstellen. Für einige Klienten ist eine Kombination dieser Ansätze am besten.

Ich habe mich oft der Methode des leeren Stuhls bedient und die Klienten gebeten, sich den besonders wichtigen anderen vorzustellen, eine nicht unterbrochene körperliche Geste hervorzubringen, unausgedrückte Gefühle auszudrücken, und / oder Worte zu finden, die der wichtigen anderen Person ihre subjektiven Erfahrungen vermitteln. Durch die Arbeit mit der inneren Verbildlichung des anderen geben wir dem Klienten die Möglichkeit, seine Vorstellungskraft zu gebrauchen, um das auszudrücken, was er dem anderen sagen muss. Ich verwendete ein frühes Konzept aus der Kindertherapie: <Erschaffe in der Fantasie das, was in der Wirklichkeit nicht möglich ist> (H.G. Ginott, persönliche Mitteilung Dezember 1970).

Für die meisten Klienten ist es wesentlich, dass sie das, was sie fühlen, einem inneren Bild des/der anderen gegenüber ausdrücken; dass sie den notwendigen Kontakt, die Beziehung in der Fantasie herstellen und endlich das tun, was in der ursprünglichen Situation gefehlt hat. Für andere Klienten ist der zwischenmenschliche Klient-Therapeut-Kontakt therapeutisch effizienter als die Methode des leeren Stuhls. Wenn der Klient den anderen nicht visualisieren kann, weil ihm die innere Unterstützung fehlt, oder er befürchtet, vom vorgestellten anderen zurückgewiesen oder verspottet zu werden, dann bitte ich die Person, mir in die Augen zu sehen und mir ihre Erfahrungen mit dem anderen zu erzählen. Ich bringe die unvollendete Arbeit in die Beziehung zu mir als Therapeuten: „Bitte erzähle mir, was du deinem Vater sagen würdest, wenn er nüchtern genug wäre, um dir zuzuhören.“ Oder: „Da du sicher bist, dass deine Mutter wieder ‚Du bist dumm‘ sagen und das, was wirklich passierte, abstreiten wird, erzähle es mir bitte. Ich höre dir zu.“ Ich möchte, dass die Person die Gefühle in meinem Gesicht sieht, meinen Ausdruck von Verständnis hört und meine volle Präsenz spürt.

Trauertherapie muss oft in einem beziehungsorientierten Kontext von Angesicht zu Angesicht erfolgen, wenn:

· die Therapiesitzung kurz nach einem Verlust stattfindet,

· im Leben des Trauernden unterstützende, umsorgende Menschen fehlen,

· die Person nicht genügend innere Ressourcen hat, um sich therapeutisch effizient den anderen auf einem leeren Stuhl vorzustellen,

· die Trauer kompliziert ist, weil es noch andere Probleme gibt.

Beim Sprechen mit der imaginären anderen Person, mit dem Psychotherapeuten oder mit Gruppenmitgliedern gibt es immer das gleiche Ziel: die Verbesserung der Beziehung durch den Aufbau einer verbalen (und manchmal auch körpersprachlichen) Erzählung der unausgedrückten und unausgesprochenen Gefühle, Fantasien und der subjektiven Sinngebung des Geschehens. <Denn durch die geschickte Hilfe eines Psychotherapeuten können körperliche Empfindungen, Gefühle und Bedürfnisse>, explizite wie implizite Erinnerungen, Reaktionen und Einstellungen <ins Bewusstsein des Klienten treten und endlich als persönliche Geschichte artikuliert werden.>

Bevor ich mit einem trauernden Klienten zu arbeiten beginne, stelle ich mir eine Reihe von Fragen: Ist diese eine normale Trauerreaktion, die sich mit der Zeit von selbst auflösen wird? Ist die Trauerzeit dieses Klienten anhaltend und hindert sie ihn daran, sein Leben voll auszuleben? Wird diese Trauer von anderen Problemen gestört, für die zusätzliche Hilfe nötig ist? Verbessert sich das Wohlergehen des Klienten, wenn ich therapeutisch in seine Trauerbewältigung eingreife? Falls ich therapiere, ist es effizienter, wenn ich von Angesicht zu Angesicht arbeite, mit dem leeren Stuhl, mit Gruppenintervention oder die Ansätze miteinander kombiniere?

„Aller Schmerz lässt sich ertragen, wenn er Teil einer Geschichte wird

oder du eine Geschichte über ihn erzählst.“ (Dinesen 1957)

Intensivierte Trauer: zwischenmenschlicher Kontakt

Ruths 19-jähriger Sohn starb bei einem Autounfall. Sie kam in die Stadt, um die juristische Sachlage zu klären, die Studentenwohnung ihres Sohns zu auszuräumen und die Angehörigen der anderen Jungen zu treffen, der auch bei dem Unfall gestorben war. Ihr früherer Therapeut gab ihr meinen Namen und empfahl ihr, mit mir zu sprechen. Ruth war in ihrer Trauer und aufgrund der vielen anderen ungelösten Probleme sehr aufgeregt. Ihr erster Anruf vermittelte mir eine Mischung aus Verzweiflung, Aufregung, Verwirrung und Einsamkeit. Ich erfuhr von ihr, dass ich nur eine bis vielleicht maximal zwei Sitzungen durchführen konnte, um ihr zu helfen, ihre Trauer auszudrücken und zu verarbeiten. Wir vereinbarten vorerst eine zweistündige Sitzung.

Ruths Trauer war mit vielen Sorgen verstrickt. Sie hatte nicht nur ihren Sohn verloren, sondern musste auch die Familien der Jungen treffen, die im Unfallauto mitgefahren waren. Verschiedene versicherungsrechtliche Frage mussten geklärt werden und ihr Ehemann gab ihr die Schuld für das Verhalten des Sohns. Ich hatte nicht genug Zeit, ihr dabei zu helfen, alle für sie so überwältigenden juristischen und zwischenmenschlichen Probleme auseinander zu dividieren, also setzte ich nach der ersten halben Stunde einen therapeutischen Schwerpunkt: Sie sollte sich vorwiegend mit dem Tod und Verlust ihres Sohns beschäftigen; damit, welcher Natur ihre Beziehung gewesen war, um einen Kontakt herzustellen, ihm „Hallo“ sagen, und später vielleicht auch „Lebewohl“. Die anderen ungelösten Probleme würden solange warten müssen, bis sie sich etwas befreiter von ihrem starken Kummer fühlte.

Durch die vielen von außen kommenden Forderungen war Ruth verstört und gereizt. In ihrem Kummer war sie so verwirrt und allein, dass es mir verfrüht erschien, sie mit dem imaginären Bild ihres Sohns auf einem leeren Stuhl sprechen zu lassen. Ich war mir nicht sicher, ob sie die inneren Ressourcen besaß, mittels einer Verbildlichung „Hallo“ zu sagen, schließlich war ihr Sohn erst kürzlich gestorben. Statt also mit dem leeren Stuhl zu arbeiten, bat ich Ruth, mir in die Augen zu schauen. Dann bat ich sie, mir von ihrem Sohn zu erzählen. Ich wollte, dass sie meine vollkommene emotionale Resonanz auf ihre Gefühle und Erfahrungen als Mutter eines gerade verstorbenen Kindes erlebte. Unser persönlicher Kontakt, unsere Beziehung hatten jetzt Vorrang. <Unsere gemeinsame Arbeit sollte sich zunächst auf ein authentisches „Hallo“ und die Qualität der Verbindung zwischen Ruth und mir konzentrieren.>

Zu Beginn fragte ich Ruth, wie ihr Sohn gestorben und was tatsächlich im Einzelnen passiert war. Sie sagte, er sei gefahren. Er und die anderen drei Jungen im Auto seien betrunken gewesen und wären so gegen die Fassade eines Geschäfts geprallt. Es entfachte sich eine Wut über sein häufiges Trinken und seinen rücksichtlosen Fahrstil, und es war wichtig für sie zu erkennen, dass ich ihren Ärger ernst nahm. Ich fragte sie nach anderen Momenten, in denen sie wütend über ihn gewesen war. Sie beschrieb andere Situationen, in denen er sich verantwortungslos gezeigt hatte, sprach von seinem Alkoholkonsum während der gesamten Zeit seines Heranwachsens. Oft habe er ihren Wagen ohne Erlaubnis genommen und häufig habe es Streit gegeben. Ich hörte ihr interessiert zu und vermittelte ihr, wie ärgerlich es für eine Mutter oder einen Vater ist, wenn Kinder sich verantwortungslos benehmen. Ich wollte damit ihre Wut gutheißen, ihren Ärger sorgfältig behandeln und ihre Gefühle als stimmig bestätigen.

Danach fragte ich sie, was sie sonst noch fühlte. Sie sagte, wie traurig sie sei, ihren Sohn nicht bei seiner Diplomfeier oder seiner Hochzeit zu sehen und dass sie niemals Enkelkinder haben würde. Sie weinte über diese Verluste. Ich ermutigte sie dazu, mir von früheren Erlebnissen mit ihrem Sohn zu erzählen. Sie weinte weiter, als sie einige wichtige Ereignisse aus seiner Vorschulzeit beschrieb. Ich hoffte, sie konnte das Mitgefühl in meinen Augen sehen.

Dann fragte ich sie nach einigen ihrer kostbaren Erinnerungen. Sie erzählte mir von seinen großartigen schulischen Leistungen, den lustigen Dingen, die sie in seinen frühen Teenagerjahren zusammen unternommen hatten, und wie liebevoll er zu ihr während ihrer Ehescheidung war. Ich freute mich mir ihr, während sie mir diese wichtigen Erinnerungen schilderte. Dann fragte ich sie wieder, ob es etwas gab, was sie verärgert habe. Sie beschrieb weiter, wie sie sein Trinken hasste, und dass er nicht besser auf seine Sicherheit geachtet hatte. Im Verlauf diese Äußerungen schaute ich ihr weiter in die Augen. <Auch wenn ich nicht viel sagte, zeigte ich ihr durch meine Mimik und Körpersprache meine Anteilnahme.>

Ich bat Ruth, mir noch mehr über ihre Beziehung zu ihrem Sohn in seiner frühen Kindheit zu erzählen. Sie weinte, als sie über seine Geburt, die vielen kostbaren Momente und den liebevollen Kontakt zwischen ihnen in seiner frühen Kindheit sprach. Sie erzählte, wie sehr sie seine vielen sportlichen und akademischen Leistungen bewundert habe. Gemeinsam mit ihr fühlte ich ihre Anerkennung seiner vielen guten Eigenschaften. Sie konnte die Tränen in meinen Augen erkennen, während sie sich an die vielen besonderen Erlebnisse erinnerte, die sie mit ihrem Sohn geteilt hatte.

Ruths Trauertherapie vollzog sich in unserem zwischenmenschlichen Kontakt. Ich war mitfühlend, wenn Ruth traurig war und nahm ihre Wut ernst, zeigte mich fröhlich, wenn sie sich an kostbare Momente mit ihrem Sohn erinnerte. Ich fühlte mich als Beschützer, wenn sie ihre Angst vor den ungelösten juristischen Problemen ausdrückte. Ihre Gefühle schwankten zwischen Verzweiflung und Verwirrung zu Wut, Traurigkeit, Verärgerung und wieder zu Wut, stärkerer Trauer bis schließlich zu Freude und Anerkennung.

Der zwischenmenschliche Kontakt – Ruths Ausdruck der einzelnen Gefühle und meine stimmigen Reaktionen – war wesentlich dafür, dass ihr Schmerz für sie etwas leichter wurde (Stolorow, Brandchaft & Atwood 1987). Die Trauer konnte schließlich aufgelöst werden, weil zwei Menschen miteinander im Kontakt waren. Dennoch setzte ich alle Elemente ein, die ich in einer „Leeren-Stuhl“-Sitzung mit einem Klienten mit mehr innerer Kraft genutzt hätte, der außerdem mehr Unterstützung aus Beziehungen erfahren oder dessen Verlust nicht ganz so kurz zurückgelegen hätte. Bei Ruth vollzog sich der Heilungsprozess aufgrund der Qualität unserer Beziehung.

Anhaltende Trauer: leerer Stuhl

Zia, eine 47-jährige Frau, hatte jahrelang über den Verlust ihres Kindes getrauert. Obwohl sie und ihr Mann in der ersten Zeit darüber gesprochen hatten, litt Zia in den folgenden Jahren weiterhin, schweigend. Als ein anderer Klient in der Gruppentherapie von seinem Schmerz über den Tod seiner fünfjährigen Tochter erzählte, war für Zia der Moment gekommen, sich der Gruppe gegenüber zu äußern.

Zia : „Mein Herz rast gerade. Vor 14 Jahren wurde ich schwanger. Nach etwa vier oder fünf Monaten wurden bei meinem Baby eine minderentwickelte Gehirnmasse und eine Rückgratverformung festgestellt. Auf Empfehlung des Arztes und zum Wohl des Kindes entschieden wir uns für einen Schwangerschaftsabbruch. Ich ging zum Arzt und nach zwei Tagen mit Krampfanfällen gebar ich einen toten Jungen. Aber seither fühle ich immer noch dieses Baby in mir. (Sie weint. Lange Pause) Ich glaube, ich muss meinem Baby ‚Lebewohl’ sagen.“
Kurz nachdem sie das gesagt hat, handele ich mit Zia einen Vertrag aus, wie sie innerhalb unserer Gruppe „Lebewohl“ sagen könnte. Ich erkläre ihr den Nutzen der Übung des leeren Stuhls und biete ihr folgende Wahlmöglichkeiten an: ein Gespräch mit mir, mit der Gruppe oder mit dem inneren Bild ihres Sohnes. Sie entscheidet sich dafür, zu dem Bild ihres Sohnes zu sprechen, das sie sich die Jahre über oftmals vorgestellt hat.

Richard: „Schließe deine Augen und halte dein Kind. (Ich reiche ihr ein weiches Kissen.) Ich habe es nicht eilig, nimm dir Zeit. Nehmen wir an, dein Baby ist lebendig geboren, und du hast alle Zeit, die du brauchst, um mit deinem Baby zu sprechen. (Sie weint jetzt stärker. An dieser Stelle beginnt ihr „Hallo“ zu ihrem toten Baby. Nach einer Pause von etwa 30 Sekunden spreche ich wieder sanft.) Erlaube dir vorzustellen, wie das ist, dein Baby zum ersten Mal zu stillen. Spüre diese Gefühle in deinem Körper. Sprich mit deinem Baby darüber.“

Hier gebe ich therapeutische Anweisung und bitte Zia, sich ihrer Vorstellung, ein lebendiges Baby in den Armen zu halten, bewusst zu werden. Nach wenigen Minuten hört sie auf zu weinen. In den folgenden Minuten beschreibt Zia, wie sie sich das Erlebnis des ersten Stillens vorstellt. Sie spricht zu ihrem Baby, das sie als Kissen in ihren Armen wiegt. Sie beschreibt detailliert ihre körperlichen Empfindungen, ihre Liebe, mit der sie das Kind ernährt sowie die Freude, die ihr Sohn durch ihr Stillen hat. Sie streichelt jetzt das Kissen, und ich ermutige sie, das weiterhin zu tun. Diese therapeutische Anweisung dient dazu, ihr körperliches Empfinden, mit dem inneren Bild des Babys in Kontakt zu sein, zu verstärken.

Richard: „Erzähle deinem Sohn, wie das für dich ist, seine Windeln zu wechseln. Spüre, wie weich dein Baby ist. (Pause) Erlebe einfach, wie besonders dieser Moment für euch beide ist. (Zia beschreibt ihrem Sohn, wie viel Freude sie dabei hat, ihn sauber zu machen und wie sehr er sich freut, dass sie zusammen sind. Sie lächelt, während sie mit dem Baby spricht und kichert auch ein wenig dabei.) Höre, wie er zum ersten Mal ‚Mama‘ sagt. Sag ihm, wie du das hörst, wie seine Stimme für dich klingt. (In den nächsten fünf Minuten spricht Zia mit ihrem Baby und erzählt ihm, wie lieb sie es hat und was sie alles mit ihm machen möchte, wenn es älter wird.) Erzähle ihm, wie das für dich sein wird, wenn es erst mal laufen kann. (Zia weint plötzlich wieder verzweifelt. Sie sagt ihrem Baby, dass es niemals laufen und vielleicht auch niemals mit ihr sprechen kann. Sie zittert am ganzen Körper vor Schmerz und weint heftig.)

Richard: (nach drei Minuten Stille) „Erzähle deinem Sohn, welche Träume du hattest, als du dachtest, er würde normal sein. (Zia beschreibt eine Reihe von wichtigen Bildern, wie sie ihn badet, mit ihm auf dem Boden spielt, ihm vorliest. Sie erzählt ihrem Sohn noch weitere Träume, die sie als Mutter eines normalen Kindes hatte.) Sag ihm jetzt, wie das sein wird, wenn er mit seinen physischen Fehlbildungen aufwächst. (Zia beschreibt ihm jetzt seine geistigen und körperlichen Fehlbildungen. Sie spricht über die umfangreiche, teure medizinische Versorgung, die er wahrscheinlich benötigen würde und über die unzureichenden entsprechenden Versorgungsmöglichkeiten. Sie spricht mit ihm über ihre Liebe für ihre anderen Kinder, und dass sie weniger Zeit für sie haben würde, um seinen Pflegebedürfnissen gerecht zu werden. Jetzt weint sie nicht mehr, sie klingt sachlich.) Erzähl ihm von deiner Familie und welche wichtigen Dinge du ihm beibringen willst. (Zia spricht detailliert über die Liebe in ihrer Familie und über den Wertekatalog, den sie ihrem Sohn hätte vermitteln wollen. Sie beschreibt seinen Bruder und seine Schwester und wie sehr auch diese ihn geliebt hätten. Dann beschreibt sie wieder ihre Angst, die beiden zu vernachlässigen, weil ihr Baby ständig von ihr versorgt werden muss. – Ich ermutige sie, weiter mit ihrem Baby zu sprechen. Sie erklärt ihm, dass die Gesellschaft Behinderte diskriminiere und dass er mit zahlreichen medizinischen Komplikationen zu tun haben würde, falls er weiterlebte.)

Richard: „Jetzt erzähle deinem Sohn, was du für ihn tun willst. (Zia beschreibt nun, wie sie ihn in den Himmel schicken will. Sie sagt ihm, dass es keine ausreichende medizinische Hilfe für ihn gebe, und er vielleicht ständig Schmerzen leiden würde, wenn er doch lebte. Sie sagt ihm weiter, dass sie ihre anderen Kinder schützen muss. Sie weint wieder, als sie ihm sagt, dass sie ihn schützen will, wenn sie ihn in den Himmel schickt, um bei Gott zu leben. Zuletzt beschreibt sie den Frieden, den sie spürt, als sie ihn im Himmel weiß. Jetzt weint sie nicht mehr.)

Nach drei Minuten öffnet Zia ihre Augen und schaut in die Gruppe. Einige Gruppenmitglieder weinen. Ich bitte sie, sich näher um Zia herum zu setzen und mit ihr über ihre Gefühle zu sprechen. Alle Mitglieder nähern sich unter Tränen und sprechen über eigene Erfahrungen, während sie Zia unterstützen. Nach etwa 15 Minuten schlage ich der Gruppe vor, ein Lebewohl-Ritual durchzuführen. Einige Gruppenmitglieder halten Zia, während jemand ein Lied anstimmt. Ein anderes Gruppenmitglied nimmt das „Baby“ und inszeniert eine Beerdigung. Ein weiteres Mitglied hält eine kurze Rede über Zia als gute Mutter. Zia lächelt, ihr Körper ist entspannt. Ein paar Minuten später fragt sie andere Gruppenmitglieder, wie sie sich fühlen.

In der folgenden Sitzung erklärte Zia, dass sie sich „sehr erleichtert“ fühle. „Ich habe tief geschlafen. Es war die beste Nacht seit 14 Jahren. Das schwere Gewicht in meinem Bauch ist verschwunden. Mein Mann und ich hatten ein wundervolles Gespräch. Ich hatte keine Ahnung, welch schweren Kummer ich mit mir herumtrug.“

Weitere Überlegungen

Zia und Ruth sind zwei gestandene Frauen, die mit erwachsenen Problemen wie Herzenskummer und Verzweiflung konfrontiert wurden: mit dem Schmerz einer Mutter über den Tod ihres Kindes, mit der Fassungslosigkeit, tief gehenden Gefühlen und Träumen. Der Kernpunkt in Zias anhaltender Trauer waren die unausgesprochenen ethischen Verstrickungen und ihre fortbestehende Liebe, sowohl für ihr abgetriebenes Kind, wie auch für ihre anderen Kinder. Ruth erlitt, ebenso wie Zia, einen tiefen gefühlsmäßigen Schmerz, aber ihr Leiden war mit der Wut über das verantwortungslose Handeln des Sohns, den ausstehenden juristischen Problemen und der fehlenden Unterstützung durch ihren Exmann verflochten. <Im Sinne der Schmerzlinderung war es für beide Frauen wichtig, ihre persönliche Geschichte einem interessierten, anteilnehmenden Zuhörer zu erzählen.>

Beide Fälle sind Beispiele für eine Trauertherapie, die den Erwachsenen-Ichzustand der Klientinnen miteinbezieht. Bei anderen Klienten kann die Trauertherapie sich auf den Kind-Ichzustand, dessen Gefühle, Verhalten, körperliche Reaktionen und selbststabilisierende Überzeugungen konzentrieren. Dieser Zugang ist eine sehr wahrscheinliche Option bei Klienten, die sich mit dem Tod eines Elternteils beschäftigen müssen (entweder nach dem Tod oder während Sterbebegleitung). Bei Klienten, die seit ihrer Kindheit etwas Unerledigtes mit sich tragen, mit ihren Eltern oder anderen wichtigen Bezugspersonen (Großeltern, Onkel, Tanten, Geschwister, Lehrer usw.), muss der Therapeut es dem Klienten u.U. ermöglichen, einen oder mehrere Kind-Ichzustände zu entwirren und seine Gefühle auszudrücken, und die Enttrübung des Erwachsenen-Ichzustands zu fördern (Berne 1961). Oder dem sich immerfort wiederholenden Lebensskript muss ein Sinn gegeben werden (Erskine 2010).

Die Fälle von Ruth und Zia zeigen, dass bei jedem Menschen die Trauertherapie einzigartig ist. Zur Veranschaulichung der verschiedenen Variationen einige kurze Beispiele: Bei anhaltendem Kummer wegen einer Scheidung oder dem plötzlichen Ende einer Liebesbeziehung mag es wichtig sein, Wut, Verbitterung oder das Sich-betrogen-Fühlen zu äußern, denn das steht dann bei den meisten Menschen im Vordergrund. Einige Klienten können sich aber in ihrem Hass oder Ärger verstrickt haben. Dann kann es ebenso wichtig sein, ihnen dabei zu helfen, sich ihrer Traurigkeit und ihrer verlorenen Träume bewusst zu werden, und sich an die besonders schönen und liebevollen Erfahrungen zu erinnern, die sie als Paar geteilt haben. Um ein Gleichgewicht zu erlangen, muss man den Klienten eventuell dazu bringen, seine Aufmerksamkeit auf schöne Erinnerungen zu lenken und sich nicht ausschließlich auf seine Wut und Verbitterung zu konzentrieren. Ich stelle dann Fragen, wie: „Wie war das damals, als ihr euch kennenlerntet? Welche tollen Sachen habt ihr zusammen gemacht? Was fandst du an ihm / ihr so besonders anziehend?“

Leidet ein langjähriger Partner oder Ehegatte an Demenz, sollte die Therapie eines solchen Klienten eventuell mit einem Rückblick auf die schönen Momente, die das Paar erlebt hat, beginnen. Anschließend kann man sich der Verstimmung oder Verärgerung zuwenden, die der Klient über die allgemeine Lustlosigkeit oder die verminderte körperliche Beweglichkeit des Partners empfindet, um dann wieder zurückzuschwingen zu den liebevollen Erlebnissen. <Ein signifikanter Aspekt in der Therapie ist der ausgeglichene Ausdruck aller Gefühle.>

Weitere Beispiele

Anthonys Bruder hatte Selbstmord begangen. Fast zwei Jahre lang fühlte sich <Anthony> jeden Morgen beim Aufwachen deprimiert. Im Rahmen einer umfangreicheren Therapie setzen wir den leeren Stuhl ein, damit er dem Bild seines Bruders seine Traurigkeit erklären konnte. Am Ende erlaubte es Antony sich zu weinen. Er wiederholte verschiedene Versionen von: „Ich liebe dich“ und: „Ich vermisse dich“ und erzählte seinem Bruder verschiedene schöne Erlebnisse, die sie als Kinder geteilt hatten. Und trotzdem litt er anschließend weiterhin an seiner tiefen Trauer über den Verlust des Bruders.

Einige Sitzungen später bat ich ihn, weiter mit seinem Bruder zu sprechen. Diesmal ermutigte ich ihn dazu, auf seine Muskelanspannung zu achten und seine körperlichen Wahrnehmungen zu beschreiben. Langsam begann er, seine Wut und Verärgerung zu äußern, mit Aussagen wie: „Wie konntest du es wagen, dich umzubringen! Ich bin außer mir, wie du unsere Mutter und unseren Vater so sehr verletzen konntest! Dass du Scheißkerl deinen Kindern so etwas angetan hast!“ Er wurde immer wütender auf das Bild seines Bruders und schoss den leeren Stuhl quer durch den Raum. In Anthonys Therapie war nicht so sehr das Gleichgewicht zwischen Anerkennung und Ärger wichtig, als vielmehr der starke Ausdruck seiner Wut. Nach diesem Wutausbruch wachte er nicht mehr täglich deprimiert auf.

Eine andere Klientin, <Suzanne>, war nicht zu Beerdigung ihres Vaters gegangen, als dieser vor 20 Jahren gestorben war. Nach zwei Sitzungen mit dem leeren Stuhl und „Wahrheit-Sagen“ bat ich sie, von ihrem Vater ein Bild zu malen. In der darauffolgenden Sitzung gingen wir in den Park, machten ein Feuer und veranstalteten eine „Lebewohl-Feuerbestattung“. Später in der Therapie erklärte sie, wie wichtig es für sie gewesen sei, das Büro zu verlassen und eine besondere Zeremonie zu veranstalten. Sie sagte: „Im Park habe ich endlich Lebewohl gesagt.“

Wenn ich in einer Gruppe mit dem leeren Stuhl arbeite, bitte ich häufig die Klienten, ihre eigene Geschichte den Gruppenmitgliedern zu wiederholen, damit sie deren emotionale Resonanz erleben können, ganz ähnlich wie bei einer tatsächlichen Beerdigung. Wir inszenieren regelmäßig ein Bestattungsritual oder ein Psychodrama, das sich auf den Kummer eines Trauernden bezieht, oder auch den Kummer eines anderen Gruppenmitglieds hervorrufen kann. Für einige Klienten ist es besser, wenn sich die Trauertherapie innerhalb einer beziehungsorientierten Gruppendynamik abspielt, bei der die heilende Kraft der zwischenmenschlichen Beziehungen der einzelnen Teilnehmer im Mittelpunkt steht. In einem solchen beziehungsorientierten Gruppenprozess gehört es auch zu den Aufgaben des Leiters, dafür zu sorgen, dass die Gruppenmitglieder in einem guten Kontakt sind, durch den authentische Gespräche befördert werden. Dazu gehört, dass er die Bedeutung der phänomenologischen Befragung deutlich macht und eine Atmosphäre schafft, die für die Bedürfnisse jedes einzelnen Teilnehmers empfänglich ist (Erskine 2013). <Die respektvolle Anteilnahme unter den Gruppenmitgliedern führt dazu, dass sich die Trauer allmählich auflöst und ermöglicht jedem, sich seiner Erfahrungen bewusst zu werden und sie auszudrücken.> Der Heilungsprozess geschieht durch die fürsorglichen Beziehungen unter den Gruppenmitgliedern und ihrer Nähe zueinander.

Trauer betrifft nicht ausschließlich den Verlust eines Menschen. Die 52-jährige <Melissa> begann fünf Jahre nach ihrer Mastektomie eine Einzeltherapie. Sie kam, weil sie ihre Beziehungsprobleme lösen und ihre Zurückgezogenheit überwinden wollte. Als nach einigen Monaten eine sichere Beziehung mit entstanden war, bat ich sie, die Augen zu schließen und zu ihrer Brust zu sprechen. Sie hielt die Hand über die amputierte Stelle und weinte einige Minuten lang. Dann sprach sie mit ihrer Brust, so als hätte sie mit ihrer besten Freundin gesprochen. Sie erzählte ihrer Brust, wie schön sie sei und wie sehr sie sie liebte. Sie beschrieb die Freude, die ihr Körper ihr immer gemacht habe. Danach schluchzte sie und zitterte schließlich vor Kummer am ganzen Leib.

In unserer folgenden Sitzung besprachen wir die Trauerarbeit der vergangen Woche, und ich bat sie, den Krebs auf den leeren Stuhl zu setzen und mit ihm zu sprechen. Sie kochte vor Wut, verfluchte den Krebs und schrie: „Ich vertreibe dich aus meinem Körper.“ Sie schrie, schluchzte und schleuderte wieder ihre ganze Wut diesem Krebs entgegen, sowohl in ihrem als auch im Namen aller Frauen. Am Ende dankte sie dem Chirurgen für das komplette Entfernen des Tumors. Dann klagte sie, dass sie sich Männern gegenüber nicht mehr attraktiv fühlte und entschied sich urplötzlich doch für ein Brustimplantat. Nachdem sie sich von ihrer Implantat-Operation erholt hatte und sich Gedanken über neue soziale Beziehungen machte, nahmen wir unsere beziehungsorientierte Therapie wieder auf.

Schlussfolgerungen

Bis heute bietet die TA-Literatur nur wenig zum Thema Psychotherapie für Klienten, die eine tiefe Trauer erlebt haben. In diesem Artikel empfehle ich, dass zur Trauerauflösung der Klient sein persönliches Trauer- oder Verlusterlebnis einem interessierten, emotional beteiligten Zuhörer erzählen muss. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser ein guter Freund, ein Psychotherapeut, ein Mitglied einer Therapiegruppe oder – mithilfe des leeren Stuhls – es das verinnerlichte Bild des besonders wichtigen anderen ist. Die Trauerauflösung steht in direktem Bezug zum Ausdruck der eigenen persönlichen Wahrheit und zur Fähigkeit, einen bedeutungsvollen zwischenmenschlichen Kontakt herzustellen. Ganz gleich, ob im Gespräch von Angesicht zu Angesicht oder mit dem verinnerlichten Bild auf dem leeren Stuhl: In diesem zwischenmenschlichen Kontakt müssen sowohl Wut und Ärger als auch Liebe und Dankbarkeit, d.h. alle inneren Gefühle, Gedanken und Erinnerungen voll zum Ausdruck kommen. <Die hier beschriebenen Fallbeispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, Gefühle auszudrücken und die Tiefgründigkeit der eigenen Geschichte zu erzählen.> Jeder Fall zeigt eine thematische Variante des zwischenmenschlichen Kontakts, des Wahrheit-Sagens und wie man im Ausdruck von Gefühlen ein Gleichgewicht erreicht.

Auch wenn es in diesem Artikel vorwiegend um die Trauer über den Tod eines geliebten Menschen geht, finden auch in allen anderen Fällen von Kummer infolge eines Verlustes – Arbeitsplatz, Wohnung, Freundschaft, Haustier, vergangene oder zukünftige Hoffnungen und Träume – die gleichen therapeutischen Prinzipien Anwendung.

Beim Schreiben dieser Schlussfolgerungen fällt es mir gerade schwer, Ihnen, meinen Lesern und Kollegen, „Lebewohl“ zu sagen. Schließlich haben wir uns ja noch nicht vollständig „Hallo“ gesagt. Es gibt doch noch so viel, was zum Thema Trauerarbeit zu sagen wäre, und ich habe ja auch Ihre Gedanken dazu noch nicht gehört. Ich würde sehr gern etwas über Ihre Erfahrungen mit der Trauerpsychotherapie erfahren.

· Wie erleichtern Sie Ihren Klienten die Auflösung von anhaltender und komplexer Trauer?

· Arbeiten Sie in Ihrer Trauertherapie von Angesicht zu Angesicht oder mit der Technik des leeren Stuhls?

· Arbeiten Sie mit Gruppentherapie oder kombinieren Sie verschiedene Methoden und Konzepte?

· Verfolgen Sie mit Ihrer Arbeit mit dem Klienten hauptsächlich das Ziel, sein Gleichgewicht im Ausdruck von Wut, Ärger, Vorahnungen und Ängsten, bis hin zu Liebe und Anerkennung anzuregen, also von Gefühlen, die in der Beziehung niemals vorher zugestanden und ausgedrückt werden konnten?

· Haben Sie einen anderen Ansatz, der in diesem Artikel nicht erwähnt wird?

Ich würde es begrüßen, wenn wir gemeinsam das Verständnis und die Behandlung von Kummer, Trauer und Verlust aus transaktionsanalytischer Sicht weiterentwickeln und verbessern würden. Für unser besseres theoretisches Verständnis, unsere Entwicklung von klinischen Methoden, unsere Effizienzbewertung dieser verschiedenen Methoden und die Definition von ethischen Werten der emotional komplizierten und / oder anhaltenden Trauer müssen wir gemeinsam weiter wachsen. Vielleicht können wir es schaffen, einen wahrhaftigen Dialog zu führen, der uns erlaubt, professionell authentisch „Hallo“ zu sagen, bevor wir „Lebewohl“ sagen.

Ich kann den Schmerz nicht fühlen, den du fühlst.

Ich kann deine Erinnerungen und deine Verluste nicht teilen.

Meine Worte der Zuneigung reichen nicht aus, doch

wisse, dass mein Herz voll Liebe sich deinem Herzen zuneigt.

(Huie 2014)

Übersetzt von Holger Lenz

Zusammenfassung

Der Verlust einer Bezugsperson, Tod und Trauer sind Teil des Lebens und der menschlichen Beziehungen. Lang anhaltende oder komplizierte Trauer entsteht, wenn irgendetwas den normalen Verarbeitungsprozess der Trauer stört. Der Artikel beschreibt die Trauerpsychotherapie mit dem Schwerpunkt auf zwei vorwiegend beziehungsorientierten therapeutischen Ansätzen: dem „Face-to-Face“-Ansatz und dem Ansatz des leeren Stuhls, unter der Verwendung von inneren Verbildlichungen. Beide Ansätze haben das Ziel, einen ausgeglichenen Ausdruck von Gefühlen herzustellen, welche Schmerz, Wut, Verärgerung, Wertschätzung und Liebe einschließen. Hierzu werden verschiedene Fallbeispiele präsentiert.

Abstract

Relational loss, death, and mourning are all part of life and human relationships. Protracted and compounded grief occurs whe something interferes with the normal grieving process. The psychotherapy of grief is described and two primary relational approaches are emphasized: face-to-face psychotherapy and the use of internal imagery via the empty-chair technique. In both approaches, the aim is to provide a balanced expression of affect , including emotional pain, anger resentment, appreciation, and love. Several case examples are provided.

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Richard G. Erskine (TSTA-P) Ph.D. war ursprünglich Kindertherapeut, erhielt intensive Supervision in Klientenzentrierter Psychotherapie und besuchte Kurse in Gestalttherapie bei Fritz und Laura Perls. Außerdem ist er lizensierter Psychoanalytiker.

Kontaktadresse: integpsych@eartlink.net



[1] Der Originalbeitrag erschien 2014 unter dem Titel „What Do You Say Before You Say Good-Bye? The Psychotherapy of Grief“ im Transactional Analysis Journal (44) 4.

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